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13 Mär
In Blog

Jetzt gilt‘s: Vertrauen, Vertrauen, Vertrauen

Gleich eines vorweg: Wissenschaftlich betrachtet sind die bisherigen COVID19-Schutzmaßnahmen in Deutschland richtig und wichtig. Es gibt auch keine Alternative hierzu! Denn die Gesundheit der Gemeinschaft ist doch stets wichtiger als wirtschaftliche Interessen einzelner. Dies sollte doch sicherlich jeder auch so sehen, hoffentlich jedenfalls! Aber man muss auch festhalten, dass alles eben aber auch sehr unkoordiniert und nicht gleichverteilt erscheint. Entschuldigend sei dabei die Tatsache, dass auch politische und behördliche Verantwortlichen ein solches Szenario nicht mal ansatzweise schon einmal selbst miterlebt haben. Es fehlen einfach ausreichend Erfahrungswerte, die präventive Prozesse und Anweisungen erleichtern würden. Dies wird sich aber ändern, sehr schnell und womöglich mit noch härterem Einschnitt für uns alle.

Nach der ersten Schockstarre über die Auswirkungen dieser Pandemie, liegt es nun vor allem an uns selbst, endlich etwas überlegter an die Sache heranzugehen. Gerade unsere Branche steht vor enormen Herausforderungen. Denn sollte weiter das gesellschaftliche Leben eingeschränkt, die Verunsicherung bei den Gästen noch weiter steigen – insbesondere bei der zunehmend verängstigten älteren Generation – und die Umsatzzahlen noch drastischer einbrechen, wird es die Gastronomie und Hotellerie so mittelfristig nicht mehr geben.

Während staatliche Unterstützungen jetzt endlich unbegrenzt zugesichert werden, steigt dennoch die Unsicherheit bei den gastronomischen Unternehmern und Hoteliers Tag für Tag. Gerade in Krisensituation müssen daher für alle Beteiligten stets ein Grundsatz gelten: Vertrauen schaffen!

 

Vertrauen nicht nur den Unternehmern gegenüber dem Staat, dass dieser in dieser schwierigen Situation dem Unternehmer unter die Arme greift. Nein, es bedarf auch wieder Vertrauen der Gäste gegenüber unserer Branche. Was ist damit gemeint? Für uns alle ist die Gesundheit das größte Gut. Wenn diese, wie in dem Coronavirusfall, nun plötzlich auf dem Spiel steht, müssen besondere vertrauensbildende Maßnahmen erfolgen. Während Regierungsverantwortliche mit zuversichtlichen Worten, gewisses Vertrauen in den Maßnahmen bei der Bevölkerung erreichen können, sollten gleichzeitig auch Gastronomen hierzu ihren Beitrag leisten. Wir alle wissen, wie wichtig und umfangreich Hygiene im lebensmittelverarbeitenden Gewerbe ist. Aber was ist, wenn einfach schon eine gewisse Grundangst gegenüber dem Gesundheitsschutz in der Gesellschaft vorherrscht? Klar, man kann zu Solidaritätsbekundungen für die Gastronomie aufrufen, sich auch gegenseitiges in schwierigen Lagen „unter die Arme greifen“, oder einfach nach noch mehr staatlicher Unterstützung rufen. Fakt wird dann aber sein: Die Gäste werden nicht mehr kommen! Vor allem wenn der Gast nicht weiß und sicher sein kann, ob seine Gesundheit oder die seiner Familie bei einem Besuch möglicherweise gefährdet ist.

Daher müssen jetzt alle Gastronomen und Hoteliers aktiv für Vertrauen bei den Gästen kämpfen. Höchstmögliche Transparenz und Kommunikation sind die wichtigsten Mittel! Schon jetzt die richtigen Weichen für die Zeit nach der Coronahysterie zu stellen. Sämtliche betriebswirtschaftliche Überlegen momentan werden nichts bringen, wenn zukünftig keine Gäste mehr kommen wollen. Seien Sie daher verständnisvoll gegenüber den Sorgen und Ängste Ihrer Gäste. Wenn diese aus Angst stornieren wollen, dann sind Diskussionen über Stornierungsrichtlinien keine vertrauenschaffenden Maßnahmen. Bei allem Verständnis der wirtschaftlichen Situation. Die Gäste merken sich dies und verzeihen oder vergessen dies nur bedingt.

Zeigen Sie vielmehr Verständnis dafür und regeln sie die Dinge problemlos und sorgenfrei. Ohne Nachteile für den Gast, auch wenn dies im ersten Moment ein Nachteil für Sie darstellt. Kommunizieren Sie auch transparent Ihre persönlichen Anstrengungen in Ihrem Betrieb und die Ihrer Mitarbeiter, was Ihr tagtäglicher Beitrag zu einem Stückchen mehr gesundheitliche Sicherheit wirklich ist. Das schafft zusätzliches Vertrauen, gerade wenn man zurzeit mit Lebensmittel zu tun hat.

Richtiger Weg ist zum Beispiel auch, dass Lieferdienste in der aktuellen Situation auf direkten Kontakt mit den Bestellern verzichten und das bestellte Essen vor die Eingangstür legen. Stückchen weniger Kundenservice für zusätzlichen Gesundheitsschutz. Das schafft Vertrauen! Und ja, anstatt sich über leere Tische im Restaurant zu beklagen, einfach doch die eigenen Mitarbeiter zu Auslieferungsfahrern machen und das Essen nun (ausnahmsweise) auch dann man mal nach Hause liefern. Kreativität in schwierigen Zeiten schafft nämlich auch Vertrauen!

Bei all dem ist letzten Endes aber nur eines wichtig: Wir alle müssen gesund bleiben. Tun wir also das möglichste dafür, dass nicht nur wir, sondern auch unsere Mitmenschen gesund bleiben. Einfach ein Stückchen Mehr an gegenseitigem Verständnis für diese beispielslose Krise aufbringen. Und stets sein bestmögliches dafür tun. Dann haben alle Vertrauen, dass sämtliche Maßnahmen gelingen und wir am Ende auf eine erfolgreiche Bewältigung der Pandemie zurückblicken können.