09 Apr
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Wiedereröffnung des Restaurants nach dem Shutdown – klappt das überhaupt?

Neueste Erkenntnisse der Virologen diese Woche belegen: Das Coronavirus wird uns noch sehr lange gesellschaftlich beeinflussen. Eine kleine Lockerung ist zwar in Sicht, aber wirklich entspannen wird das die Gastronomie nicht. Machen wir uns da auch nichts vor. Solange es keine Impfung oder eine sogenannte Herdenimmunität in Deutschland und Europa gibt, wird es Einschränkungen geben. Und zwar weiterhin massive. Die Gastronomie wird sich nicht nur ändern, sie muss dies radikal – und zwar schnell und nachhaltig.

Durchaus ist vieles „Kaffeesatzleserei“. Man wünscht sich natürlich nichts Sehnlicheres, dass alles sehr schnell wieder „normal“ wird und wir uneingeschränkt unser Leben genießen können. Bewertet man aber die neuesten Aussagen der politisch Verantwortlichen, erkennt man schon, mit was die Gastronomie noch konfrontiert werden wird. Daher müssen jetzt Überlegungen über die anstehenden Maßnahmen und Umsetzungen vor Ort anstehen:

 

  • Hygienevorgaben

Ohne strikte Einhaltung der Hygienevorgaben wird es nicht wiedereröffnet. Nicht nur die strikte Einhaltung der Hygienevorschriften bei den eigenen Mitarbeitern werden sehr intensive Überwachungen unterliegen. Auch die hinreichende Hygiene der Gäste muss bei Betreten eines Restaurants gewährleistet werden. Weniger zum Schutz der anwesenden Gäste als vielmehr auch des eigenen Personals. Das kann von Desinfektionsspendern am Eingang bis hin zu Temperaturkontrollen am Empfang sein. Ohne ausreichende Schutzvorkehrungen werden keine Türen eines Restaurants wieder aufgehen.

  • Serviceeinschränkungen am Gast

Machen wir uns auch da nichts vor: Während KassiererInnen sich hinter Plexiglas schützen, Bäckereien Stuhlreihen für den Mindestabstand vor den Theken aufstellen und Metzgereien Abstandsstreifen vor und im Laden aufkleben, sollen Servicekräfte plötzlich das Essen direkt an den Tisch bringen? Nie und nimmer. Höchstens in Vollschutz mit FFP2 Masken. Sofern Gäste wieder ins Restaurant gehen dürfen, wird es auch hier nur möglich sein, wenn der Gast sich selbst – mit entsprechenden Abstand – das Essen aus einem Ausgabepunkt abholt. Ob dies dann aber noch das richtige „Restaurantfeeling“ für den Gast sein wird sei dahingestellt.

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Photo: Photo by Christian Chen on Unsplash

 

  • Abstand halten

Realistisch gesehen werden kleine Cafés, Kneipe oder auch eng bestuhlte Restaurants in nächster Zeit keine Chance haben, ohne umfangreiche Einschränkungen wieder zu eröffnen. Dass sich an den allgemeinen Vorgaben (mind. 1,5m Abstand halten, max. 2 Personen zusammen – wenn nicht aus der Familie) etwas grundlegendes ändert, ist nahezu auszuschließen. Und somit wird das große Stühlerücken im Restaurant, Café oder im Bistro beginnen. Sicherlich werden 60-70% der bisher zur Verfügung gestandenen Sitzplätze wegfallen müssen. Auch was die maximale Tischbelegung betrifft wird es schwierig werden, größere Anzahlen an Personen an einen Tisch zu bekommen. Natürlich hat dann Gastronomie mit Außenbereich einen gewissen Vorteil. Aber auch dort wird es nur mit Mindestabständen gehen. Gemütliches Espressotrinken am Bistrotisch in der Sonne, bei gleichzeitigem Kontakt zum Nachbarn wird dieses Jahr ausfallen. Auch Geburtstags- oder sonstige Veranstaltungen im Restaurant sind dieses Jahr ausgeschlossen.

  • Einlasskontrolle

Nur wer wirklich gewährleisten kann, dass zum Beispiel vor einem Quick-Service-Restaurant geordnet und mit genügend Abstand gewartet wird, kann für Publikumsverkehr in Frequenzlagen wiedereröffnen. Aber dann muss diese Sicherheit auch dauerhaft im Restaurant gewährleistet werden. Zu- und Abströme müssen weit genug voneinander verlaufen, um hier nicht ungewollt infiziert zu werden. Das bedeutet, man braucht deutlich mehr Wegeführungen und entsprechenden Platz im Restaurant. Zwangsläufig kann dies auch nur auf Kosten von Sitzplätzen erfolgen.

  • Psychologie des Gastes

Selbst wenn alle Vorgaben durch den Gastronomen machbar sind. Das Unsicherheitsrisiko ist und bleibt der Gast selbst. Hat er ausreichend Vertrauen in die vorgenommenen Sicherheitsvorkehrungen des Restaurants? Ist er bereit, so viele Einschränkungen wirklich für ein Restaurantbesuch in Kauf zu nehmen? Wie weit lässt sich der Gast auch von der weiterhin täglich stattfindenden Coronaberichterstattung in den Medien negativ beeinflussen und meidet Kontakte? Kann und will der Gast auch überhaupt die an ihn geforderten Hygienevorschriften erfüllen (Stichwort „Maskenpflicht“ z.B.)? Akzeptiert er Minderservice durch das Restaurantpersonal aufgrund all der Kontaktvorschriften dafür auch noch den vollen Preis zu zahlen? Und, und, und. Die Psychologie der Bevölkerung befindet sich in einer völlig vergleichslosen Situation und kann letztlich nicht vorhergesagt werde.

  • Solidaritätswille schwindet

Es ist doch großartig mit anzusehen, wie sehr sich momentan die Bevölkerung durch Kauf von Restaurantgutscheinen oder auch mit Bestellung nach Hause mit den Gastronomen solidarisiert. Das ist aktuell noch der Fall. Wird aber, wenn auch die ersten finanziellen Einbußen innerhalb der eigenen Familie aufkommen, sehr schnell schwinden. Ganz klar, je länger dies Zeit des Shutdown ist, desto mehr Einbußen sind in den Privathaushalten zu befürchten. Das eh schon sehr gering genutzte Privateinkommen für Restaurantbesuche wird auf ein absolutes Minimum heruntergefahren. Restaurantbesuche sind nur für besondere Anlässe wie Geburtstage oder Jahrestage noch finanziell machbar. Doch wenn selbst die nicht mehr erlaubt sind, was bleibt da noch übrig?

Die Überlegungen sollen keine „Schwarzmalerei“ sein. Nichts wäre schöner, wenn alle zuvor aufgeführten Überlegungen nicht eintreten. Weil Impfstoffe doch schneller gefunden und freigegeben wurden als bisher vorhergesehen. Doch Hoffnung ist leider immer ein schlechter Ratgeber, zielsicher und erfolgreich aus einer Krise herauszukommen. Nur rechtzeitiges und aktives Handeln sichert die eigene Existenz. Also am besten gleich damit anfangen!

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